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Altschliff Der Altschliff - hier eine Zusammenfassung der Entwicklung vom Rohdiamanten zum Brillantschliff
Der heute populäre Brillantschliff wurde im Jahr 1910 entwickelt, die davor existierenden Schliffformen, die seine Vorläufer darstellen, werden heute als Altschliffe bezeichnet sofern die Diamanten ein Oberteil und ein mehr oder weniger spitzes Unterteil haben. Den Beginn nahm die Entwicklung vom Altschliff im 14. Jahrhundert. Die erste Altschliff-Form stellt der Spitzstein dar, bei welchem man sich darauf beschränkt hat, die optische Wirkung der natürlichen Oktaederseiten durch Polierung zu optimieren. Das Polieren des härtesten Materials der Welt, des Diamanten war über eine lange Zeit eine wohlgehütetest Geheimnis der Diamantlapideure.
Eine Fortführung erfuhr dieser Altschliff im 15. Jahrhundert durch den Tafelstein, bei welchem die obere und die untere Spitze des Oktaeders abgetragen wurden und somit ebene Flächen entstanden. Im weiteren Verlauf wurde die viereckige Rundiste von diesem Altschliff durch eine acht eckige ersetzt und zusätzliche geschliffene Flächen - genannt Facetten - angebracht. Diese neue Errungenschaft hatte man der Verwendung von Schleifscheiben zu verdanken, die diese Formgebung mit dem Namen Dickstein erst ermöglichten.
In dieser Zeit entstand auch erstmals der Altschliff Rose Cut, der sich dadurch auszeichnet, dass er über kein Unterteil verfügt. Diese Diamanten wurden dann so in Silber gefasst das unter der Diamantrose eine spiegelnde Vertiefung angebracht wurde, manchmal auch aus Kupfer so das diese Diamantrosen rot erschienen.
Ein weiterer Schritt in Richtung des heutigen Brillantschliffs erfolgte beim Altschliff im 17. Jahrhundert. Es entstand das Zweifache Gut - in Anlehnung an den Minister unter Ludwig XIII. auch als Mazarin Schliff benannt, bei welchem die Rundiste bereits über 12 und das Oberteil über 16 Facetten verfügte.
Von großer Bedeutung für die Entstehung des Brillantschliffs ist das 18. Jahrhundert, in welchem Vincent Peruzzi eine Form entwickelte, die heute als Diamant-Altschliff bezeichnet wird. Die Rundiste besteht hierbei aus einem abgerundeten Quadrat; auf der Oberseite befinden sich bereits 32 und auf der Unterseite 24 Facetten sowie eine abgeflachte Spitze. Alternative Namen hierfür sind Peruzzi-Schliff, Dreifaches Gut oder auch Barockdiamant.
Dieser Diamant-Altschliff wurde in der Zeit um 1900 weiter verfeinert, indem die Rundiste mit 58 Facetten der Kreisform immer weiter angenähert wurde. Vom heutigen Brillantschliff unterscheidet sich dieser Jugendstilbrillant dadurch, dass die Proportionsverhältnisse noch nicht auf die Steigerung der Brillanz optimiert waren.
Die endgültige Verfeinerung vom Diamant-Altschliff zum Brillantschliff erfolgte Anfang des 20. Jahrhunderts in der Zeit des Art Déco. Es wurden in der Folgezeit zahlreiche Studien zur Erforschung der Idealmaße eines Brillanten betrieben.
Der Altschliff im engeren Sinne
Heute wird auf dem Schmuckmarkt der Name Altschliff hauptsächlich für Diamanten verwendet, die aus der Zeit unmittelbar vor Erfindung des Brillantschliffs stammen. Sie sind daran zu erkennen, dass die Rundiste meist keine perfekt runde Form aufweist und sich die ursprüngliche Oktaederform noch erahnen lässt. Da die Art der Facettierung noch nicht so ausgefeilt ist, weisen Diamanten im Altschliff weniger Lichtausbeute, aber dafür größere Reflexe durch die breiteren Facetten und eine etwas höher Dispersion des Lichtes in die Spektralfarben aus so das der Diamant farbiger und lebendiger wirkt als solche im Brillantschliff. In ihrer optischen Wirkung lassen sie sich eher mit dem Smaragdschliff oder dem Baguetteschliff vergleichen, bei welchen das Augenmerk eher auf dem Flächenglanz des Diamanten liegt auch wenn letztere weniger Dispersion haben und kühler wirken. |